2022 wird es die zweite WM in Folge ohne eine Beteiligung von Italien geben. Es ist ein Kracher, doch tatsächlich ist es Nordmazedonien gelungen, den amtierenden Europameister auswärts mit 0:1 zu besiegen und damit dessen den Traum von einer Teilnahme bei der WM 22 in Katar zu beenden. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Aleksandar Trajkovski das Tor der Italiener und versetzte die Fußballfans seines Landes in Euphorie.
Auf dem Papier war die Partie eigentlich von Anfang an entschieden. Italien, der amtierende Europameister, gegen das kleine Fußballland Nordmazedonien. Kaum einer hätte hier mit dem Ausscheiden der italienischen Nationalmannschaft gerechnet. Dabei kann sich Italien nicht darüber beschweren, an einem Chancenmangel gelitten zu haben.
Italien verpasst in der ersten Halbzeit die Führung
Nordmazedonien hat in den letzten Partien immer mal wieder mit einer guten Defensive gezeigt, dass sie durchaus ein ernst zu nehmender Gegner sind. Jedoch war die 1. Halbzeit in der Playoff-Partie gegen Italien alles andere als eine defensive Meisterleistung. Die Italiener hatten eine Chance nach der anderen und die Verteidigung der Nordmazedonen wackelte ein um das andere Mal.
Jedoch verpassten es die italienischen Feldspieler, den Ball im Tor des Gegners zu versenken und so ergab sich immer wieder mal die Chance für einen kleinen Konter. Weitgehend blieb Nordmazedonien in der 1. Halbzeit jedoch sehr ungefährlich, was mögliche Angriffe auf das Tor der Italiener angeht.
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In der 2. Halbzeit sucht Italien das Tor, findet aber nichts
Ab Beginn der 2. Spielhälfte versuchten die Italiener vermehrt mit Fernschüssen die Abwehrreihen der Nordmazedonen zu umgehen und hielt des öfteren mal aus der Ferne drauf. Darunter befanden sich einige sehr gute Versuche, doch meist flog der Ball am Tor vorbei oder darüber hinweg. Die Zeit begann den Italienern wegzulaufen, die das 1:0 unbedingt noch in den ersten 90 Minuten erreichen wollten, um sich nicht gegen einen vermeintlich kleinen Gegner zu blamieren. Die Angriffe wurden daher ab der 75. Spielminute immer wilder und man merkte die Nervosität der Europameister.
Dies schien auch die Mannschaft von Nordmazedonien zu spüren und sah eine Chance.
Langer Abstoß, Kopfballverlängerung und Tor
Es war bereits die Nachspielzeit in der Partie zwischen Italien und Nordmazedonien angebrochen. Scheinbar alle hatten sich auf eine mögliche Verlängerung des Spiels eingestellt, da vollführte der nordmazedonische Torwart einen langen Abstoß, der im Mittelfeld via Kopfball in die Hälfte Italiens verlängert wurde. Dort kam Aleksandar Trajkovski an den Ball, schnappte ihn sich für ein kleines Dribbling umringt von gleich vier italienischen Gegenspielern und zog noch vor der Strafraumgrenze ab. Der Ball landete zielgenau in der linken unteren Torecke und schien unhaltbar gewesen zu sein. Es schien, als ob das Schicksal an diesem Abend auf der Seite von Nordmazedonien stand. In der 6. Minute der Nachspielzeit hatte Italien mit einem letzten Angriff die Chance auf den Ausgleich, aber es sollte einfach nicht sein.
Nordmazedonien trifft nun im Finale der Playoffs auf Portugal
Lange Zeit zum Feiern bleibt der Mannschaft von Nordmazedonien nicht, auch wenn der Sieg gegen den amtierenden Europameister Italien natürlich ein riesiger Erfolg ist. Jedoch geht es bereits am Dienstag weiter und dann wird man in den Finals der Playoffs auf Portugal treffen. Das Team um Cristiano Ronaldo hat in der vorherigen Runde die Türkei besiegt und steht nun ebenfalls kurz vor der Teilnahme an der WM 2022 in Katar. Aber am Ende wird es nur ein Team geben, welches sich diesen Traum erfüllen kann. Nordmazedonien ist nun klar im Vorteil.
Das kleine Land hat das Fußballwunder in Form eines Sieges gegen Italien geschafft und kann nun ohne Druck, aber dafür mit viel Selbstbewusstsein und Energie gegen Portugal antreten, um den Sieg gegen Italien vielleicht sogar mit der Teilnahme an der kommenden Weltmeisterschaft zu krönen.
WM-Aus: Und was ist jetzt mit Italien?
Diese Frage dürften sich in den vergangenen Tagen wohl viele Fußballfans gestellt haben. Schon in der Gruppe zur WM Qualifikation hatten die Italiener Schwierigkeiten. Man musste als amtierender Europameister in die Playoffs und dann bekam man einen vermeintlich leichten Gegner wie Nordmazedonien zugelost. Die meisten Experten gingen von einer Finalpartie Portugal gegen Italien aus, doch dieses Traummatch wird nun nicht stattfinden und Italien steht mal wieder vor einer Weltmeisterschaft, die man sich nur zu Hause vor dem Fernsehen anschauen kann, anstatt selbst um den prestigeträchtigen Titel mitzuspielen.