Als Schalke Fan lebt man aktuell in schweren Zeiten. Gar vergessen ist die verpasste Meisterschaft, bei der man bereits in legendären Szenen feierte, während des Spiel mit dem FC Bayern München noch lief und der deutsche Rekordmeister letztlich die Meisterschaft davontrug. Heute steht Schalke 04 vor ernsthaften Problemen. Nicht nur finanziell, sondern vor allem auch sportlich läuft es alles andere als rund. Grund genug für uns, einen Blick auf die Situation in Schalke zu werfen und einmal Bilanz zu ziehen, welcher Trainer die katastrophale Saison von Schalke 04 noch zu retten vermag. Oder ist der Abstieg schon besiegelt?
Wagner und Baum hatten mit ihren Konzepten keinen Erfolg
Lange wurde es der Schalke-Spitze vorgeworfen, dass sie zu lange an Trainer David Wagner festgehalten hat, der mit Schalke den Niedergang eingeleitet hatte. Wagner hatte die Mannschaft verloren und durfte sein Traineramt dennoch für eine lange Zeit behalten. Vielleicht zu lange, um dem nächsten Trainer die Möglichkeit zu bieten, einen neuen Grundriss für das Team zu entwerfen.
Als im Herbst der vorherige Augsburg-Trainer und Sky Experte Manuel Baum verpflichtet wurde, waren die Aufschreie groß. Baum gilt zwar als guter Fußballkenner, ist von seiner Art jedoch sehr ruhig und nicht jener Schalke-Trainer, den man sich in Gelsenkirchen gewünscht hat. Nach 10 Spielen ohne Sieg musste auch Manuel Baum seine Koffer wieder packen und kann seine kurze Verweilzeit bei Schalke sicherlich als das große Scheitern seiner bisherigen Trainerkarriere einordnen.
Rückblickend wird er sich fragen, warum er den Posten bei dem Verein angenommen hatte, den jetzt plötzlich keiner mehr haben möchte. Huub Stevens sprang kurzerhand ein, um den Posten zu besetzen, doch will der alterfahrene Trainer diesen Platz auf der Bank nicht für längere Zeit einnehmen und so beginnt die Suche nach dem Mann, der auf Schalke wieder Ordnung schaffen kann. Eine Herkulesaufgabe, so viel sei an dieser Stelle verraten.
Wer stellt sich der großen Aufgabe, Schalke zu retten?
Schalke zu retten – Eine Aufgabe, die gar nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Tatsache ist, dass der Verein derzeit aus mehreren Gründen angeschlagen am Boden liegt. Finanziell hat der Klub große Schwierigkeiten. Bevor Schalke in der Wintertransferperiode neue Spieler einkaufen kann, müssen erst einmal einige Juwelen gehen, damit Geld in die Kassen gespült wird. Anderenfalls ist das notwendige Kleingeld für den Einkauf neuer Talente einfach nicht mehr vorhanden. Der Verein ist hoch verschuldet und die Corona Krise tut ihr Übriges, um Schalke den K.O. Schlag zu verpassen.
Doch nicht nur die Suche nach neuen Spielern steht im Vordergrund. Für die Rückrunde braucht es auch einen neuen Trainer, nachdem Manuel Baum entlassen wurde. Dieser wird übrigens genau wie David Wagner weiterhin diverse Summen von Schalke beziehen, was dem Verein weiterhin finanziell zusetzt. Verschiedene Namen sind nun im Gespräch bei Schalke. Viele davon wurden auch prompt wieder gestrichen, da die Herren nicht zu Schalke passen (wie Ex-Trainer Manuel Baum) oder kein Interesse daran haben, das Chaos bei den Schalkern zu sortieren.
Denn diese Aufgabe kann auch deutlich schiefgehen, wie man es bei Baum deutlich gesehen hat. Somit könnte der einst prestigeträchtige Posten bei Schalke zu einem Karrierekiller werden. Funkel ist derzeit ein Name, der immer wieder mit Schalke in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich bringt er große Erfahrung im Abstiegskampf mit und genau das ist es, was Schalke 04 aktuell auf der Trainerbank braucht. Das große Ziel für diese Saison heißt den Erhalt in der 1. Bundesliga zu sichern. Dafür braucht es einen Trainer, der weiß, wie es geht. Keine große Taktik, sondern einfach kämpfen bis zum Ende. Namen wie Rangnick oder Fink wurden schon wieder von der Liste gestrichen und auch ansonsten wird die Liste mit einem möglichen Nachfolger für Huub Stevens immer kürzer, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass Funkel das Traineramt bei Schalke einnehmen wird, steigt und steigt.
Wie viele Trainer braucht Schalke noch?
Im Grunde genommen kann es sich Schalke nicht noch einmal leisten, einen Fehlgriff bei seinem neuen Trainer zu landen. Dieses Mal muss ein Trainer her, der den Klub wieder auf den Kurs des Erfolges führen kann. Schalke verliert immer mehr den Anschluss an die anderen Klubs, welche in dieser Saison im Geschehen um den Abstieg mitmischen.
Mit der Niederlage gegen Bielefeld hat man gar gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten verloren. Eine Niederlage, die eine große Narbe hinterlassen hat. Das Gute ist, dass die Spieler selbst erkennen, dass es an ihnen liegt. Ihr fehlender Einsatz, die geringe Moral und die schwachen Zweikämpfe sorgen dafür, dass Schalke aktuell den letzten Tabellenplatz inne hat. Dies muss in der Rückrunde schnell und effektiv ausgebessert werden. Wer könnte dafür sorgen, wenn nicht Funkel? Er hat in den letzten Jahren stets unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften vor dem Abstieg in Liga 2 retten kann.
Möglicherweise gelingt ihm dies auch bei Schalke 04, einem Klub, der für die meisten Fußballfans einfach in die Bundesliga gehört.
Schalke auf Kurs: Negativrekord von Tasmania Berlin in Gefahr
Tasmania Berlin, sobald man diesen Namen im Zusammenhang mit Fußball vernimmt, so ist schnell klar, dass dieser Klub aus Berlin mit dem größten Niederlagenrekord in der Bundesliga zu verbinden ist. 31 Niederlagen in Folge. Das ist eine Zahl für die Ewigkeit. Oder doch nicht? Schalke 04 hat es in der Tat geschafft, auf eine Serie von 29 Spielen ohne Sieg zu gelangen.
Dies bedeutet, dass lediglich noch 2 Partien ohne Sieg fehlen und Schalke würde mit Tasmania gleichziehen. Nun geht man davon aus, dass man sich in Berlin darüber freut, doch weit gefehlt, denn Tasmania ist mittlerweile ein sehr kleiner Klub und freut sich sehr darüber, wenn sie durch diese Niederlagenserie Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Anhand dieses Beispiels sieht man, wie auch eine Niederlage auf lange Sicht zu einem Sieg werden kann. Dennoch dürfte man auf Schalke hoffen, dass man den Rekord von Tasmania nicht einstellen wird, denn die Schalker wollen und müssen auch alleine schon aus finanziellen Gründen unter allen Umständen in der 1. Bundesliga bleiben. Doch dies wird eine schwere Herausforderung und erfordert den vollen Einsatz der Mannschaft, sowie den richtigen neuen Trainer.