Es ist die Underdog-Story bei der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar – Marokko wirft nach Spanien auch noch das Team von Portugal aus dem Turnier und zieht damit überraschend in das Halbfinale der WM ein. So weit ist Marokko noch nie bei einer Weltmeisterschaft gekommen und nun scheint für die Mannschaft in der Tat alles möglich zu sein. An dieser Stelle muss man noch neutral kommentieren, dass Marokkos Erfolge bei dieser WM alles andere als Zufall sind. Das Team spielte bereits eine starke Gruppe, wobei man sich als Gruppenerster vor Vize-Weltmeister Kroatien für die Endrunde qualifizierte. Im Viertelfinale zeigte man ein starkes Spiel gegen Spanien und nun folgte auch noch der Sieg gegen Portugal im Viertelfinale.
Nach 6:1 Sieg gegen die Schweiz – Portugal mit großer Hoffnung auf den Halbfinaleinzug
Nachdem das Achtelfinale gegen die Schweiz lief wie am Schnürchen, saß Superstar Cristiano Ronaldo auch beim Viertelfinalstart gegen Marokko zunächst auf der Bank der Ersatzspieler. Die Portugiesen übernahmen von Beginn an das Spielgeschehen und waren nicht selten sehr torgefährlich. Doch Marokko hatte eine starke Defensive und den ebenso starken Torhüter Bono. Das nordafrikanische Team setzte in dieser Partie weniger auf Ballbesitz, sondern legte den Fokus auf schnelles Umschalten und das funktionierte. Nach einigen Chancen stieg das Selbstvertrauen der Marokkaner spürbar an. Kurz vor der Halbzeit folgte eine hohe Flanke von der rechten Seite und Youssef En-Nesyri köpfte den Ball ins Netz der Portugiesen. Damit ging Marokko in Führung und die Ränge im Stadion waren außer Rand und Band. Mit diesem 1:0 ging es auch in die Halbzeitpause.
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Marokko findet in der zweiten Hälfte Gefallen am Offensivfußball
Auch in der 2. Halbzeit steckte Marokko nicht zurück und dafür gab es auch keinen Grund. Das Spielkonzept der afrikanischen Mannschaft ging auf. Portugal sah sich in arger Bedrängnis und musste handeln. In der 51. Minute sollte Cristiano Ronaldo die Wende bringen. Nun setzte der Trainer also doch auf den mehrfachen Weltfußballer und hoffte darauf, dass Ronaldo den Unterschied machen konnte. Und tatsächlich änderte sich die Offensivrichtung auf dem Platz. Portugal war nun am Drücker und versuchte alles, um den Ausgleich zu erzielen. Das Tor von Marokko stand unter Dauerbeschuss durch die Portugiesen. Wie die Niederlande versuchte es auch Portugal mit einem Trick-Freistoß, doch selbst eine kreative Ausführung des Standards führte nicht zum Treffer.
Auch in dieser Partie war der Torhüter Bono wieder in einer erstklassigen Form und lieferte so manch wichtige Parade für sein Team ab. In der Nachspielzeit rannte Ronaldo noch einmal mit dem Ball auf das Tor zu, doch wieder war beim Torhüter Marokkos Schluss. Marokko dann noch mit einer Gelb-Roten-Karte, aber auch mit der großen Chance auf das 2:0. Dazu kam es aber nicht mehr. Der Schlusspfiff ertönte und Marokko schaffte die Sensation. Marokko ist somit die erste Mannschaft aus Afrika, die in ein Halbfinale einer Fußballweltmeisterschaft einzieht. Diesen Erfolg kann der Mannschaft niemand mehr nehmen.
Im Halbfinale trifft Marokko auf Weltmeister Frankreich
Das Erreichen des Halbfinales ist für Marokko ein gigantischer Erfolg. Jetzt kann man aber auch noch mehr wollen, denn Marokko hat nichts zu verlieren. Entsprechend frei kann das Team aus Afrika im Halbfinale aufspielen und hoffen, dass der Gegner das Spiel auf die leichte Schulter nimmt. Natürlich ist die Mannschaft von Frankreich im bevorstehenden Halbfinale der klare Favorit, doch das waren Spanien und Portugal auch. Daher wird die Halbfinal-Partie am 14. Dezember um 20 Uhr ein sehenswertes Spiel und es wird sicherlich nicht wenige Fans in der Welt des Fußballs geben, die dem Underdog Marokko die Daumen drücken. Vielleicht gelingt es der afrikanischen Nation ein weiteres Schwergewicht aus dem Turnier zu werfen und den fantastischen Einzug in das Finale der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu verwirklichen. Für Portugals Superstar Cristiano Ronaldo war dieses Turnier mit Gewissheit die letzte Chance auf den WM-Titel. Diese ist nun verflogen.