Geld regiert die Welt und den Fußball sowieso. Es steht außer Frage, dass Geld eines der wichtigsten Themen im Fußball geworden ist. Dies ist aber nicht erst seit gestern der Fall, sondern schon seit einigen Jahrzehnten zu beobachten. Der Sport wird für immer mehr Investoren von Interesse, die durch ein Investment in einen Verein das große Geld abstauben möchten.
Vielen Fußballfans geht diese Tatsache gegen den Strich und das ist auch verständlich. Durch solche Investments durch Oligarchen oder internationale Großunternehmen scheint der Sport etwas an Charme zu verlieren, doch inzwischen ist es auch wichtig geworden, dass sich solche Partner finden, denn dadurch kann der Sport auf lange Sicht besser gemacht werden. Die Gelder werden zum Beispiel dazu verwendet, Ausbildungszentren für Nachwuchsspieler zu bauen oder erweiterte Trainings- sowie Erholungsmöglichkeiten für die Spieler zu entwickeln.
Die Romantik im Fußball ist längst dahin
Keine Frage, am Ende des Tages stecken sich auch die Herren und Damen in den Spitzenpositionen so manchen Euro in die eigene Tasche, doch dieses erklärbare Phänomen findet sich in jedem großen Unternehmen. Und nichts anderes sind Profi-Klubs im Fußball – Unternehmen, die einen wirtschaftlichen Erfolg anstreben. Geld zu erwirtschaften, hat nichts Romantisches an sich und Fußball war gerade in Deutschland immer der Sport der Bevölkerung, doch die Romantik ist im Fußball längst dahin.
Spieler, die über 10 Jahre hinweg beim gleichen Verein bleiben, wie dies etwa bei einem Thomas Müller der Fall ist, werden immer mehr zur Seltenheit. Meist führt es die Spieler dorthin, wo sie am meisten verdienen können. Und das ist auch nicht weiter verwerflich, denn sie sind Arbeitnehmer und haben im Grunde genommen eine kurze aktive Karriere. In dieser Zeit möglichst viel Geld verdienen zu wollen – das kann wohl jeder nachvollziehen.
Vereine, die aufgrund ihrer Geschäfte stark in der Kritik stehen
Bei internationalen Fußballvereinen, die ein finanzielles Desaster darstellen, muss man automatisch an den FC Barcelona denken. Der einstige Weltklasse-Verein ist inzwischen nur noch ein Schatten seiner selbst und im internationalen Fußball mittlerweile weit abgeschlagen.
Auch die Verpflichtung des ehemaligen Bayern-Stürmers Robert Lewandowski plus weitere teure Transfers im Sommer trotz hoher Verschuldung des Vereins hat diese Situation nicht verändert. All diese teuren Ausgaben haben nicht verhindert, dass Barcelona dieses Jahr in der Gruppenphase der Champions League ausgeschieden ist. Der FC Barcelona ist ein gutes Beispiel dafür, dass im Profi-Fußball zu wenige Grenzen bezüglich Ausgaben und Schulden vorhanden sind. Ein Blick in die italienische Liga zeigt gleich eine Vielzahl an 1. Liga-Vereinen, die hoch verschuldet sind und finanziell nicht gut dastehen. Geht es jedoch um Investoren, so waren zuletzt englische Klubs wie Chelsea und Newcastle in der Kritik.
Auch in der Bundesliga gibt es zwei Vereine, die seit einigen Jahren stark in der Kritik stehen. Dabei handelt es sich um die TSG Hoffenheim und RB Leipzig. Beide werden vor allem von den Ultra-Fans anderer Vereine gerne als unwürdig bezeichnet. Bei diesen Vereinen ginge es nur um die Kohle. Dabei wird gerne vergessen, dass auch der eigene Verein Sponsoren vorweist und auf diese Gelder angewiesen ist. Und sollten sich eines Tages Aussichten auf einen Sponsor ergeben, der wesentlich mehr Geld in den Verein stecken will, so dürften auch die sogenannten Traditionsvereine dem nicht abgeneigt sein, denn ohne Geld kann kein Profi-Klub im Fußball überleben.
Die Ausgaben sind in der heutigen Zeit so hoch, dass viele Einnahmen zur Deckung notwendig sind. Ein finanzstarker Sponsor macht das Leben für jeden Verein einfacher. Darüber hinaus darf vor allem bei den Beispielen Hoffenheim und Leipzig nicht vergessen werden, dass beide Vereine in den letzten Jahren wirtschaftlich sehr clever agiert haben und nicht ohne Grund inzwischen gestandene Bundesligisten darstellen.
Ist es verwerflich, dass es im Profi-Fußball nur noch um das Geld geht?
Die Antwort darauf ist nein, denn das Wort „Profi“ sagt schon von alleine aus, dass sich hier alles um das liebe Geld dreht. Schließen sich Profi-Fußball und Fußballromantik aus? Auch hier kann man mit einem Nein antworten, denn das Geld, welches in den Profi-Fußball fließt, macht den Sport auch qualitativer und attraktiver. Moderne Stadien ziehen uns in ihren Bann, erstklassige Team-Kader erfreuen uns mit hochwertigem Fußball und wir schauen uns selbst Dokumentationen zu den Vereinen an. Das Geld spielt eine wichtige Rolle im Fußball, aber der Sport ist ebenso wichtig. Es ist nun einmal ein Kompromiss, mit welchem man als Fan leben muss, solange dabei nicht etwa Menschenrechte verletzt werden oder Bestechungen stattfinden.