Nun, hier sind wir, drei Spieltage nach Beginn der Saison 2022/2023 und einige sogenannte Experten wettern erneut, dass der FC Bayern München die Bundesliga bzw. den Kampf um die deutsche Meisterschaft langweilig macht. Nun wäre es vom deutschen Rekordmeister nicht gerade sinnvoll oder fair, absichtlich schlechter zu spielen und eine Wettbewerbsverzerrung zu verursachen.
Der FC Bayern ist, wie er ist und das ist im Moment bärenstark. Die potenziellen Konkurrenten in der Liga wie der BVB oder Leipzig haben bereits Punkte liegen lassen und dass die Meisterschaft langweilig ist, liegt an diesen Vereinen und ihren verpassten Chancen, die Bayern ernsthaft herauszufordern. Es sollte nicht von den Bayern erwartet werden, dass sie schlechter spielen, sondern von den anderen Teams eine Verbesserung der eigenen Leistung vorzunehmen, um Bayern ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dem VfL Bochum ist dies am Wochenende nicht gelungen.
0:7 Sieg gegen den VfL Bochum
Am Sonntagabend traf der deutsche Rekordmeister auf den VfL Bochum. Die Bochumer hatten in der letzten Spielzeit eine solide Saison hingelegt und damit viele Experten überrascht. Zudem ist ihnen ein Überraschungserfolg gegen die Bayern gelungen, welcher den Münchnern noch im Hinterkopf saß. Mit dem 0:7 Erfolg am Sonntag sollte diese Niederlage in der Tat wiedergutgemacht sein. Die Tore erzielten Sane, de Ligt, Coman, zwei Mal Sane, Gnabry und dann gab es noch ein Eigentor des Bochumers Gamboa. Diese Liste an Torschützen stellt eine wichtige Frage in den Vordergrund.
Braucht der FC Bayern einen Robert Lewandowski?
Die Saison 22/23 hat für den FC Bayern gut begonnen. Man besiegte die Leipziger im Supercup und fuhr damit den ersten Titel der neuen Spielzeit ein und steht nach drei Spieltagen mit 9 Punkten als einziges Team der Bundesliga unbesiegt an der Spitze. Alle anderen Konkurrenten, die ein ernstes Wort um die Meisterschaft mitreden könnten, haben sich bereits Patzer geleistet. Durch den Weggang von Robert Lewandowski im Sommer zum FC Barcelona hatten einige Experten die Befürchtung, dass das Fehlen der Tormaschine in Form des Polen eine Lücke in der Offensive des deutschen Rekordmeisters auftun könnte. Und genau dies ist auch geschehen. Der Wechsel von Robert Lewandowski zu Barcelona hat eine Lücke geöffnet, die nun durch eine Vielzahl an qualitativen Spielern gestopft wurde und das mit großem Erfolg.
Jede Menge Torschützen – denn nun ist der Raum dafür vorhanden
Keine Frage, Robert Lewandowski ist der beste Stürmer, den der FC Bayern als Gesamtpaket jemals unter Vertrag hatte. Der Pole brach einen Bayern- und Bundesliga-Rekord nach dem anderen und verewigte sich für immer in der Sportgeschichte. Doch er war auch der Mittelpunkt der Bayern-Offensive und das über Jahre hinweg. Gegnerische Mannschaften wussten genau, welche Bedrohung Lewandowski darstellte und so konzentrierte sich die Abwehr des Gegners meist gänzlich darauf, den Polen aus dem Spiel zu nehmen. Jetzt ist Lewandowski nicht mehr da und erst dadurch wird deutlich, wie viel Raum er im Spiel des FC Bayern einnahm. Nun sind Lücken entstanden, welche andere Spieler mit großem Talent ausfüllen können und dadurch ist der aktuelle FC Bayern Kader in der Lage, durch eine gute Mannschaftsleistung Weltklassefußball an den Tag zu legen.
Der FC Bayern München Kader ist stark – stark genug?
Auf dem Papier ist der Kader des FC Bayern München diese Saison wesentlich stärker als letztes Jahr. Die Bayern sind viel breiter aufgestellt und haben auf den einzelnen Positionen tolle Talente. Eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und Nachwuchs-Talenten kommt ebenfalls hinzu. Einer kann vom anderen lernen und das Team hält zusammen. Die Neuverpflichtungen haben bis jetzt geliefert. Mane hat seine ersten Treffer erzielt. Gegen Bochum traf er gleich 2 Mal und selbst Abwehrchef de Ligt konnte einen Treffer erzielen. Hinzu kommt, dass die Bayern eine wahnsinnig starke Ersatzbank haben und damit hohe Qualität einwechseln können. Auch Verletzungen können kompensiert werden. Der Kader des FC Bayern ist also stark. Doch ist er auch stark genug, um in der Champions League bestehen zu können?
Die Champions League ist für die Bayern der Maßstab
In dieser Saison dürften die Chancen des FC Bayern auf einen nennenswerten Erfolg in der Champions League in der Tat größer sein als in der letzten Spielzeit. Der Kader ist so gut ausbalanciert, dass er in der Lage ist, so manchen Gegner vom Platz zu fegen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Natürlich kommt es auch ein wenig auf das Losglück an, doch am Ende muss man ohnehin jeden Gegner besiegen können, wenn man die Champions League Trophäe erringen möchte. Die Gruppenauslosung der Königsklasse findet übrigens am 25. August um 18 Uhr MEZ in Istanbul statt. Wer Interesse hat, kann die Veranstaltung im Live-Stream verfolgen und live miterleben, welche Gegner der FC Bayern und die anderen deutschen Teilnehmer in den Gruppen erhalten werden.